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Österreich in 125 Dokumenten

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Daß der NS-Putschversuch, der am 25. Juli 1934 Engelbert Dollfuß das Leben kostete, sehr wohl von „oben" kam und mit Hitler besprochen war, war schon einem am 26. Juli in Kollerschlag (Mühlviertel) bei einem deutschen Kurier entdeckten Aufstandsplan zu entnehmen. Dieses Dokument ist eines von 125, die Österreichs Geschichte säumen. Herausgegeben hat sie kein Unbekannter, sondern' Walter Kleindel, ein Buchhändler, hat schon 1981 mit „Österreich — ein Herzogtum" Aufsehen erregt.

Mit dieser Dokumentensammlung hat er neuerlich geschichts-bewußten Österreichern ein Kleinod in die Hände gelegt: Von der Schenkungsurkunde Kaiser Ottos III., die 996 erstmals den Namen „Ostarrichi" enthielt, bis zu Staatsvertrag und Neutralitätsgesetz 1955 spannt eine fast tausendjährige Geschichte einen Bogen, dessen Verlauf Urkunden und Protokolle markieren.

Gebannt vertieft man sich in Bekanntes wie Privilegium minus oder maius, Westfäler Frieden, Pragmatische Sanktion oder Verfassungstexte, mindestens ebenso fasziniert aber auch in weniger vertraute Dokumente wie Michael Gaismairs Landesordnung von 1526 oder einen Brief Maria Theresias an Daun zum „Geburtstag" der Monarchie. Kurze Einleitungen, Schlußfolgerungen und ein Namensregister fördern die Orientierung.

URKUND DESSEN. Von Walter KleindeL Österreichischer Bundesverlag 1984. 445 Seiten, Ln., öS 520,-.

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