(Internationales Kammermusikfest Lockenhaus) Ganz Lokkenhaus hat etwas mit diesem Kammermusikfest zu tun. Es klingt in der Kirche, in der Burg, in der Schule — von Instrumenten, gespielt von allererster Virtuosenhand (Gidon Kremer, Ta-bea Zimmermann, Boris Perga-menschikow, Misha Maisky,
Christoph Eschenbach, Heinrich Schiff, Gerard Caüsse u. v. a.) oder von Nachwuchskünstlern. Man versuchte heuer, wieder andere Wege zu gehen - nicht nur solche der ausgewalzten Kammermusik-Trampelpfade, sondern auch Ausgefallenes und Kurioses zu bringen.
Besonders breit und auch gelungen sind die immer wiederkehrenden russischen Programme, die Gidon Kremer, dem musikalischen Mentor des Festes, ja auch am nächsten stehen dürften. Sie bringen viel Frisches und Rares, oft auch sehr Qualitätsvolles. Ein Fest, das gottlob noch jedes Jahr um sein Selbstverständnis ringen muß, bei dem auch das Publikum mehr Differenziertheit zu lernen hat, denn derzeit wird noch Gelungenes wie weniger Gelungenes gleich frenetisch beklatscht.
