(Staatsoper, Wien; „Rusalka" von Antonin Dvof äk) In der Reihe slawischer Opernproduktionen zählen Janäceks „Jenufa" und Dvo-fäks „Rusalka" zu den schönsten Aufführungen, die Otto Schenk und Günter Schneider-Siemssen, abseits aller Moden, in konservativem, aber kraftvoll-poetischem Realismus inszeniert und ausgestattet haben. Viel bejubelt nun die Wiederauf nähme von „Rusalka" in glanzvoller Besetzung: Mit der intensiv singenden und spielenden Sopranistin Gabriela Benackovä-Cäp, mit Eva Randova als dämonischer „fremder Fürstin", Margareta Hintermeier als packender Hexe, Jewgeni Nesterenko als düster orgelndem Wassermann und Leos Marian Vodiöka als zumindest kultiviertem Prinzen. Das Ereignis des Abends bescherte Vaclav Neumann, der Grandseigneur tschechischer Musikkultur. Er leiht der Aufführung packende Dramatik, taucht die Szenen in sinnlich leuchtende Farben. Der Kampf der Nixe Rusalka um ihre Menschwerdung, ihr seelisches Leid, ihre Verdammung als Irrlicht und ihr mystischer Liebestod berühren in seiner Deutung.