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Partner nicht verunsichern!

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Es liegt im Wesen einer menschlichen Partnerschaft, daß sie Zeiten durchstehen muß, in denen die Partner einander müde werden oder zueinander das Vertrauen in den Partnerschaftswillen des anderen verlieren.

Hiefür kann es verschiedene Gründe geben: eine zu starke Betonung der eigenen Macht, ein scheinbares Tot- oder Leerläufen der Prozeduren, oder schließlich manche Erklärungen, die nach außen hin gegenüber dem Partner gesprochen werden, in Wirklichkeit aber für die eigenen Reihen bestimmt sind.

Deshalb die Bitte an die Sozialpartner, den ehrlichen Willen zur Partnerschaft in sich wachzuhalten und die Partnerschaft nicht zu verunsichern. Sie auch nicht dadurch zu verunsichern, indem man allzuoft erklärt, daß man auch ohne diese Partnerschaft leben kann.

Das Funktionieren der Sozialpartnerschaft war nicht primär ein Instrument, dessen Wirksamkeit durch eineinhalb Jahrzehnte der Koalitionsregierung, durch vier Jahre der Alleinregierung der österreichischen Volkspartei oder nunmehr durch elf Jahre der Alleinregierung der Sozialistischen Partei zugute kam, sondern die Sozialpartnerschaft ist ein System, das am unmittelbarsten und am weitreichendsten dem österreichischen Volk und seiner ganzen Wirtschaft zugute gekommen ist. Und unter Wirtschaft verstehe ich immer die Arbeitgeber und die Arbeitnehmer, die Industrie, die Landwirtschaft, das Gewerbe, den Dienstleistungssektor - einfach alles zusammen.

Dieser Beitrag ist auszugsweise der Rede des Bundespräsidenten bei der Eröffnung der Wiener Internationalen Frühjahrsmesse am II. März entnommen.

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