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Pension mit 55?

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Wenn die Forderung, die Beamten schon mit 55 Jahren in den Ruhestand treten zu lassen, wirklich die wichtigste Forderung des letzte Woche zu Ende gegangenen Gewerkschaftstages der öffentlich Bediensteten dargestellt hat, so ist dies zumindest äußerst problematisch: Zum einen müßten auch die schwarzen Vorsitzenden der Beamtengewerkschaft wissen, daß die Bundesregierung ein leichtes Spiel hat, solche oder ähnliche Forderungen (siehe auchS teuer Senkung) abzulehnen, indem sie in bewährter Manier auf die wirtschaftlichen Sorgen aufmerksam macht, die eben dann nicht so groß seien, wenn nur alle arbeitenden Menschen brav zusammenstehen. Zu fordern, zu lizi- tieren ist derzeit kein einträgliches Geschäft. Die Beamtengewerkschafter sollten aber auch ein zweites Argument bedenken: Wann immer sozialistische Arbeitnehmervertreter von einer Urlaubsverlänger’ung oder von einer Senkung des Pensionsalters sprachen und dabei auf die Arbeitsplatzsituation verwiesen, dann hat die „schwarze Reichshälfte” dem mit Recht entgegengehalten, eine solche Politik sei eine Politik der versteckten Arbeitslosigkeit. Gelten Argumente immer nur dann, wenn sie gelegen kommen ?

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