Claus Peymann bleibt also bis 1996 Burgtheater-Direktor. Auch seinen Gegnern mußte klar sein, wie dünn ' gesät mögliche Alternativen sind. Und daß nicht nur sein Rang als Regisseur für ihn sprach. Peymann steht auch für eine Burg, die lebende österreichische Dichter spielt. Und zwar nach zehn Jahren, in denen die Zahl der Aufführungen eines Autors, Vaclav Havel, genau der aller lebenden Österreicher einschließlich der Grand Old Men Canetti und Hochwälder die Waage hielt.
Doch Peymann hat sich nicht nur Finsterlinge und Ignoranten zu Gegnern gemacht. Er irrt, wenn er dies meint, und er irrt, wenn er meint, Kritik (Abonnentenschwund, monatelang schleifende Direktionszügel, zerrissenes Ensemble, Schließtage, Präpötenz) nun ignorieren zu dürfen. Es sei denn, er sieht Wien als Endstation an.