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Poetisch - aber dünn

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Seit den Welterfolgen von Tennessee Williams ist es um diesen Autor sehr still geworden. Seine Stücke werden kaum noch aufgeführt. Nun spielt das Theater der Jugend im Theater im Zentrum drei seiner Einakter, monologische Aussagen einzelner Figuren vor anderen, die ihnen zuhören. Seelische Bildnisse erstehen. Im „Portrait einer Madonna“ bildet sich eine harmlos irre alte Jungfer ein, im Gefolge fiktiver nächtlicher Besuche eines Bekannten ein Kind zu bekommen. „Sprich zu mir wie der Regen“: Getrübte Beziehung eines jungen Weibsbilds zu einem Mann, sie malt sich lustvoll, sozusagen als Fata Morgana, aus, wie sie die nächsten fünfzig Jahre allein in einem kleinen Hotel verbringen werde. Die Szene „Das Betreten des Grundstücks ist verboten“ führt eine junge Herumstreunerin vor, die einem Bürschchen die Vielbegehrte vortäuscht. Das alles hat fraglos poeti-

schen Reiz, aber es bleibt auf den Brettern recht dünn. Gerade jungen Zuschauern wird da wenig geboten. Gute Wiedergabe unter der Regie von Peter Weihs vor allem mit Cornelia Oberkog-ler als Irrer, aber auch mit Elisabeth Danihelka und Katharina Manker in den entscheidenden Rollen. Heinz Köttel wird den Stücken in seinen Bühnenbildern gerecht.

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