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Polit-Musical

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Sieht man einmal davon ab, daß ein Phänomen wie der Nazismus nicht auf Operettenniveau abzuhandeln ist, weil mit ein bißchen Hakenkreuz und stahlhelmtragenden Girls höchstens der Stechschritt parodiert wird, und der reale Schrecken, die neu-alte Bedrohung auf der Show-Ebene nur verharmlost und verniedlicht werden. Sieht man also von dieser dramaturgischen UnStatthaftigkeit ab, ist Kan-ders und Ebbs' „Cabaret" ein zugkräftiges Musical. Und das selbst noch im übergroßen Schatten seiner Filmversion. Vom zeithistorischen Biß her zwar eher zahm, bietet es immer noch beträchtlichen Unterhaltungswert.

Zumal, wenn - wie jetzt in der Grazer Oper - ein sehr kompetentes Team mit Genre-Erfahrung zur Verfügung steht. Kann Attila Längs Regie die unverwechselbare Atmosphäre des Vorkriegs-Berlin auch nicht herbei-zaubem, so begeistern doch die Hauptdarsteller Petra Constanza und Erik Göller durch viel Temperament, Vera Berzsenyi und Rudolf Wasserlof durch berührende Menschlichkeit.

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