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Polnischer Alltag

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Jedes kommunistische Land kennt zwei Arten von Wirklichkeit, eine offizielle und eine, die nach Möglichkeit verschwiegen oder beschönigt wird. Dieser Umstand macht es für Außenstehende bisweilen schwierig zu entscheiden, welches Büd der Wirklichkeit zutreffend ist.

„Polen - Alltag, Stolz und Hoffnung“ heißt das Buch des jungen deutschen Journalisten Jörg Bremer, der in insgesamt dreißig Reportageskizzen die inoffizielle Seite des heutigen Polens aufzuzeigen versucht.

In zahlreichen Begegnungen und Gesprächen schildert der Autor den grauen Alltag der polnischen Bauern, Arbeiter, Studenten, jungen Ehepaare und Pensionisten. Ihre Sorgen, Probleme und Hoffnungen spiegeln dabei die ganze Widerwärtigkeit des Lebens unter einem kommunistischen System. Daß Staatsfunktionäre eine breite Passivität der Bevölkerung am „öffentlichen Leben“ feststellen, verwundert nicht.

Verwirrend zeigt sich aber für den Leser die häufige Aneinanderreihung und Verflechtung von Themen unterschiedlichster Aussagekraft und Gewichtung. Kulturell bedeutsame Institutionen, wie die Krakauer Gruppe „Znak“ und die katholische Wochenzeitung „Tygodnik powszechny“, werden oft in nur zwei Sätzen abgehandelt. . ..„„

POLEN - Alltag, Stolz und Hoffnung. Von Jörg Bremer. Westermann Verlag, Braunschweig 1987. 220 Seiten, geb., öS 232,40.

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