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Prickelnd

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Die Zeiten, wo der Spieltrieb im trauten Heim aus der Spielschachtel befriedigt werden mußte, gehören der Vergangenheit an. Videospiele oder Computer brachten in den letzten Jahren die Mattscheibe immer häufiger ins Spiel.

Auch das Fernsehen kommt in letzter Zeit auf den ,Jiomo ludens“.

Quartalspieler, die bei Quizsendungen mit Publikumsbeteiligung immer mühevoll zur Postkarte greifen mußten, kommen jetzt häufi-. ger und vor allem rascher zur Befriedigung.

Sogar Werbeblocks werden durch nette Spielchen aufgelockert. Ein Griff zum Telefon, und schon kann man zu den Gewinnern zählen.

Oder erst die Fußball-Weltmeisterschaft. Weiß man die richtige Antwort auf die gestellte Frage und beweist man mehr Fingerfertigkeit im Umgang mit der Wählscheibe des Telefons als alle Konkurrenten, dann winkt ein WM-Ball oder gar eine Luxusreise ins ferne Mexiko.

BeisovielenGewinnchancen zahlt es sich sogar aus, ein Tastentelefon anzuschaffen, um Wettbewerbsvorteile zu ergattern.

Allerdings: Leicht wird einem das Gewinnen nicht gemacht. 90 Minuten exklusive einer zugestandenen Entspannungspause muß man schon durchhalten, um etwa so schwere Fragen beantworten zu können wie: „Wie oft zeigte der Schiedsrichter die gelbe Karte?“.

So gesehen ist die Gewinnchance eine Anerkennung fürs bessere Sitzfleisch.

Das aber hat auch eine Perspektive für Programm-Macher. Je unattraktiver das Programm ist, desto höher könnte die Belohnung fürs Zusehen ausfallen.

Dann wird selbst das schwächste Programm für viele zum spannenden Spiel - und das Publikum bleibt bei der Stange.

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