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(Staatsoper Wien; „Pas de trois", „Drei Stücke von Grete Wiesenthal") Als im Jahre 1903 die Choreographen Legat die Petersburger Aufführung der „Puppenfee" unter anderem mit einem Pas de trois auf Musik von Drigo ergänzten, lehnte der große Choreograph Petipa diese Einschübe kategorisch ab. Man kann ihm nur recht geben. Es besteht kein Grund, der „Puppenfee" etwas hinzuzufügen. Noch weniger versteht man, warum eine nicht sonderlich interessante Choreographie zu einer banalen Musik rekonstruiert und einem heutigen Publikum präsentiert werden soll. Schade um Zeit und Energie der Tänzer, die gute Leistungen erbracht haben.

Die Rekonstruktion und Pflege einer so wienerischen Kunstform wie der Ballettstücke von Grete Wiesenthal ist erfreulich. Ihre Kreation „Wein, Weib und Gesang" wurde von Susanne Kirnbauer in höchster Vollendung dargeboten. Genau so könnte es gewesen sein! Der Jubel und der Erfolg, der die Wiesenthal begleitet hat, kann aber nicht von dem Walzer „Wiener Blut" ausgegangen sein; er gehört nicht zu ihren besten Choreographien, und Marialuise Jaska und Ludwig Karl überbrückten nur mühsam die choreographische Langeweile.

Warum versucht man nicht einmal Gruppenchoreographien im Stil der Wiesenthal? Maria Jose-pha Schaffgotsch, langjährige Assistentin der Wiesenthal, hat solche rekonstruiert. Es wäre einer Probe wert.

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