(Vienna’s English Theatre, Wien; „Jane" von S.N. Behrman) Maugham hat eine Menge Theaterstücke geschrieben. Dieses ist nur fast von ihm: Es basiert auf einer seiner Erzählungen.
Es ist, abgesehen von einigen Längen, ein amüsantes Stück. Eines jener Stücke, in denen die Pointen hin- und herfliegen wie die Ping- Pong-Bälle. Eines jener Stücke, in denen sich hinter den Pointen Weisheiten, aber auch funkelnde Bosheiten verstecken.
Es geht um eine alte Dame aus Liverpool, die einen jungen Mann heiratet, aber bald an eine Jüngere verkuppelt, um einen Herrn zu freien, der altersmäßig besser zu ihr paßt. Vorher hat sie diesem mit der Feststellung, er sei ein gealterter Jüngling, schlaflose Nächte bereitet.
Die ganze Besetzung, allen voran die herrliche Mary Martlew, spielt so, wie man es hierzulande in deutscher Sprache nicht mehr gewöhnt ist: Mit einem niemals in Frage gestellten Professionalismus ohne die geringste Tendenz, altbewährte Spielweisen zu revolutionieren.
Sie wollen die Worte des Autors - und vor allem die Pointen - transportieren und nicht interpretieren. Undenkbar, daß einer von ihnen auf die Idee käme, auf der Bühne „sich selbst zu verwirklichen“.
Die Abwechslung tut wohl...