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Prost Wahlzeit!

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Es erweist sich als dringend notwendig, die deutschen Bundestagswahlen spätestens Anfang 1981 zu wiederholen und dann in Abständen von etwa einem halben Jahr einen neuen Bundestag zu wählen.

Vor den Wahlen am 5. Oktober waren die Führer der Sowjetunion und der DDR auf Entspannungskurs. Sie wußten, daß Helmut Schmidt behauptete, daß man friedlich koexistieren müsse, und sie wollten ihn nicht Lügen strafen. Ihnen war er als Kanzler lieber als Strauß - also koexistierten sie.

Die Wahlen waren noch nicht einmal eine Woche vorüber, da erhöhte die

DDR unvermittelt die Zwangsumtauschsätze Tür Besucher der DDR ganz saftig. Das wäre in der Wahlzeit undenkbar gewesen. Was folgt daraus? Helmut Schmidt muß jährlich zweimal gegen Franz Josef Strauß antreten. Die Bundestage müssen wechseln wie die italienischen Regierungen. Vor Wahlen werden die Genossen eisern koexistieren. Und wenn Deutschland immer vor Wahlen steht, wird die permanente Koexistenz verwirklicht.

Sie ist das politische Ziel Helmut Schmidts. Um sie durchzusetzen, muß er auch die Strapazen eines permanenten Wahlkampfs hinnehmen.

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