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Psalmen sind Gedichte

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Der Grafiker, ein Grieshaber-Schüler, hat sich dem Schriftbild verschrieben. Der Literaturwissenschaftler ist auf die alten hebräischen Schreibvorschriften für Bibeltexte und damit auf die theologisch verschüttete Erfahrung gestoßen, daß die seit 3.000 Jahren gebeteten, gesungenen, ausgelegten hebräischen Psalmen vor allem und in erster Linie eines sind (worauf NotkerFüglisterin seinem souveränen „Psalmengebet" schon 1965 aufmerksam machte): Gedichte.

Josua Reichert und Karl Neuwirth stellen im neuen Jüdischen Museum in Hohenems meist mehrfarbige Einblattdrucke mit Psalmentexten in verschiedenen alten Schreibweisen aus. Das Lob des Psalms 150 wird dem Auge ebenso sichtbar gemacht wie das verzweifelte Fragen und Klagen bis zu neuer, anderer Gewißheit im Psalm 22. „Wem die Gestalt nicht einleuchtet, dem wird auch der Gehalt kein Licht werden" (Hans Urs v. Balthasar) (Bis 18. Jänner) Willibald Feinig

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