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Puschkins Mozart

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Für beide Opern, die im Rahmen der Salzburger Kulturtage in einem Gastspiel des Bolschoi Theaters präsentiert wurden, schrieb Puschkin das Libretto: „Mozart und Salieri" wurde von Rimskij-Korssakow vertont, „Der steinerne Gast" von Alexander Dar-gomyschskij. Es bot sich also, vom Konzept her, eine interessante Vergleichsmöglichkeit an. Nu"r: Die beiden russischen Komponisten zielen auf ganz Unterschiedliches ab. der Mitteleuropäer wird in seinem Verständnis der Musik durchaus angestrengt, der Inszenierungsstil im Bolschoi (Vadim Milkow) hat ebenfalls seine Tradition.

„Mozart und Salieri" kann man durchaus zu jenen Opemeinaktem rechnen, die man ohne Gewissensbisse in der Schublade lassen kann, auch „Der steinerne Gast" reicht im Grunde nicht für mehr, als daß man ihn eben einmal gehört und gesehen haben sollte. Dies ermöglicht zu haben, ist unter anderem ein Verdienst des Leiters des Mozarteumorchesters Hans Graf und des Salzburger Hausorchesters, das die beiden Werke im Großen Festspielhaus aufführte.

Anatolij Kotscherga vermochtedem Salieri noch stimmlich kräftige Züge zu geben, aber Alexander Fedin (Mozart) und, im ..Steinemen Gast", Jurij Marusin (Don Juan) sowie Makvala Kasraschwili (Donna Anna) blieben unter dem Niveau, das Salzburgs Landestheater mit seinen eigenen Kräften üblicherweise bietet. Wer wirklich russisches Theater sehen will, dem sei Gogols „Heirat" in der Inszenierung einer russischen Regisseuse auf der Elisabeth-Bühne in Salzburg empfohlen.

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