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Rasante „Zwillinge“

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Der Begründer der italienischen Charakterkomödie, Carlo Goldoni, hat auch noch Stücke mit Masken geschrieben. So die Komödie „Die venezianischen Zwillinge“, die vor jenem berühmten Jahr entstand, in dem er sechzehn Komödien verfaßte. Da lebt noch sehr merkbar die commedia deH'arte, und so ist es durchaus berechtigt, daß das Ensemble Theater, vordem „am Kärntnertor“, nunmehr in einem Saal des Künstlerhauses, diese Komödie unter der Regie des Pantomimen Samy Molcho in der Spielweise ganz in die Turbulenz des ehemaligen Stegreifspiels zurückführt. Die Rasanz der Geschehnisse, der Überraschungen, vor allem der Verwechslungen um die Zweillings-brüder Zanetto und Tonio, wird auf drei Spielebenen in übersprudelnde artistische, ja akrobatische Bewegung mit Sprüngen, Purzelbäumen, Fechtszenen bei witzig scharfer Charakterisierung der Gestalten umgesetzt. Das erweist sich als überaus wirksam. Hagnot Elischka müßte allerdings die beiden Zwillingsbrüder besser auseinanderhalten, dagegen stellt Robert Hunger-Bühler zwei Figuren beachtlich unterschiedlich dar. Geula Nuni ist eine drollige Colombina.

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