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Re-Evangelisierung

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Einer der Zentralbegriffe in Erklärungen Papst Johannes Pauls II. heißt „Jte-Evangelisierung". Dahinter steckt die Uberzeugung, daß auch in den „altchristlichen" Ländern der Verlust an Claubenssubstanz im Säurebad der Säkularisierung so groß geworden ist, daß das Evangelium sich neu einwurzeln muß.

Der Rückblick auf das Weihnachtsfest 1985 zeigt deutlich, daß diese „Jie-Evangelisierung" dringend notwendig geworden is}. Ein Beispiel unter vielen: In Großbritannien ergab eine Meinungsumfrage, daß der religiöse Aspekt von Weihnachten im Bewußtsein der Bevölkerung kaum noch eine Rolle spielt. Bei aller Skepsis gegenüber Meinungsumfragen ist auch hierzulande nicht zu leugnen, daß vom Weihnachtsfest weithin nur mehr die glänzende Verpak-kung übriggeblieben ist.

Man feiert das Fest der Freude, aber viele erinnern sich nicht mehr daran, daß der Anlaß dieser Freude die Menschwerdung Gottes in Jesus Christus ist. Der resignierte Kommentar eines hohen anglikanischen Geistlichen gilt weithin auch für das katholische Österreich: „Wir sind von der Heiligen Nacht zum Wintersonn-wendfest zurückgekehrt."

Die Christen hatten einst die Kraft, den Festkreis des Jahres von Christus her neu zu interpretieren und mit neuem Inhalt zu erfüllen. Diese Kraft wäre heute wieder notwendig.

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