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Redliche Mühen

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(Landestheater Linz, „Götz von Berlichingen“ von Johann Wolfgang von Goethe) „Welche Mühe habe ich mir nicht mit meinem Götz von Berlichingen gegeben! Aber doch will es als Theaterstück nicht recht gehen“, hat Goethe gegenüber Eckermann bemerkt und damit wohl ins Schwarze getroffen. Bemühen war auch der Inszenierung von Klaus-Dieter Wilke anzumerken, ‘ der aus „Urgötz“ und zweiter Fassung ein spielbares Drama zu basteln versuchte.

Doch es bleibt der Titelheld eine seltsam gebrochene Figur, von seinem Herkommen dem Faustrecht verpflichtet, von seiner Zeit jedoch ins bürokratische römische Rechtsgefüge versetzt, eine tragische, zuweilen lächerliche Gestalt. Rolf Arndt poltert als Götz über die Bühne, die — im Setzkastensystem gebaut — raschen Szenenwechsel ermöglichte. Hans Ohlands Bühnenbild und Kostüme versöhnten zum Teil mit der zeitversetzten Sturm- und Dranggesellschaft, einschließlich der bedauernswerten Femme fatale Adelheid. Angelika Utto oblag mit dieser vertrackten Rolle eine der schwersten Aufgaben des Abends.

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