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Reliquien

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„Pietä-Formation" nennt Bernd Fasching sein skulpturales Gebilde, das einen Bronzekopf zwischen Eisenbahnschienen über einehi Behälter mit Holzwolle und aufgeschütteten Glasscherben einer gefäYbelten Pietä-Skulptur aus dem 19. Jahrhundert gegenüberstellt. Sie ist zu sehen in einer Seitenkapelle der Wiener Ruprechtskirche und steht gemeinsam mit 22 weiteren Werken des Künstlers unter dem Motto, ,Ihr werdet keine Zeit mehr haben, um über die Liebe zu reden". Ein ebensolcher Bronzekopf zwir sehen Eisenbahnschienen ziert auch eine Brunnenformation, deren schön bearbeiteter Marmor in seltsamem Kontrast zu dem „abgehackten" Menschenkopf steht. In dunklen Farbtönen gehaltenen pflanzlichen Darstellungen in Mischtechnik bietet der kirchlichen Altarraum ein großzügiges Ambiente, sie regen zur meditativen Betrachtung an. Einem TV-Gerät, im Hügelaltar-Mittelteil ,als „elektronische Reliquie" dem barock eingekleideten Märtyrerskelett im Reliquienschrein eines Seitenaltars gegenübergestellt, ist wenig tieferer Sinn abzugewinnen. (Bis 28.November).

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