7067209-1992_09_07.jpg
Digital In Arbeit

Rettung der Umwelt

Werbung
Werbung
Werbung

Gerd Michelsen, Gründungsmitglied des Öko-Instituts in Freiburg, nimmt in seinem neuen Buch zum Thema Ökologie eine optimistische Haltung ein. Was schon der Titel „Unsere Umwelt ist zu retten" verspricht, erläutert der Inhalt anhand von Statistiken, bestehenden Initiativen und konkreten Lösungsvorschlägen für die Zukunft.

Der Autor fordert eine radikale Wende im Bereich Energie, Verkehr, Landbau und Abfall: etwa den sofortigen Ausstieg aus der Atomenergie, die Dezentralisierung von Energiesystemen, eine Umorientierung auf den öffentlichen Verkehr und das Fahrrad, eine Umwandlung der Agrarindustrie in Landwirtschaft, also kleinere Einheiten und ökologischen Landbau.

Die immer größer werdenden Müllhalden sieht er als Folge des im Westen verbreiteten „Konsumerismus" und des in die Produkte „eingebauten Verschleißes". Die Probleme seien nur mit neuer politischer Grundausrichtung mit dem Einsatz jedes einzelnen in den Griff zu bekommen.

Obwohl sich immer mehr Menschen von der Umweltsituation zur Verhaltensänderung aufgerufen sehen, geschehe diese nur selten.

Die Gründe für diese „Verhaltensklemme" seien vielschichtig: psychologisch, soziologisch, ökonomisch. Eine wesentliche Barriere stellen die „Sachzwänge des Wachstums" dar. Höhere Realeinkommen erforderten scheinbar einen höheren Lebensstandard, der dann nicht mehr aufgegeben werden könne.

DieserGIaube an „Sachzwänge" kombiniert mit fehlenden Verhaltensanreizen, geringer Eigenverantwortung und mit der Macht der Gewohnheit sei das Grundübel, seine Beseitigung die Voraussetzung für einen Wandel. Von dem dafür notwendigen Wertewandel weiß Michelsen jedoch nur wenig zu berichten. Bestenfallsjunge,gut ausgebildete Menschen machten einen solchen durch.

UNSERE UMWELT ISTZU RETTEN. Von Gerd Michelsen, Herder Verlag, 148 Seilen. öS IIS,-.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung