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Rituale

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(Tanz 88, Theater an der Wien) Für Jose Limöns 1949 uraufge-führtes Stück „The Moors Pava-ne“ (Musik Henry Purcell) gilt „Noblesse oblige“. Mit unnahbarer Eleganz führen die in Orange und Rot gekleideten Tänzer große Bewegungen aus. Klar und ebenmäßig erscheinen ihre verschlungenen Figuren, unterbrochen wird das Ritual höfischer Tänze vom Bösen. Das Schöne wird verdrängt und endet im Drama menschlicher Eifersucht. Susanne Linkes Choreographie „Also Egmont, bitte!“ (Musik L. v. Beethoven) zeigt zur leicht-demolierten .JEgmont-Ouvertüre“ den Probenalltag der Tänzer.

Den Abschluß bildete Jose Limöns etwas anspruchsloser „Tanz für Dreizehn“ (Musik J. S. Bach), der sowohl Ausdruck überschäumender Lebenslust sein soll wie auch eine Hommage an Doris Humphery, die 1958 verstorbene künstlerische Leiterin der Kompanie. Das stark ans klassische Ballett erinnernde Stück widerspiegelt das Gleichmaß Bachscher Musik. Trotz der leicht verstaubten Atmosphäre ein Abend voll innerer und äußerer Schönheit.

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