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Rom und Reagan

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Zwischen den USA und dem Heiligen Stuhl wurden nach llßjähriger Pause wieder diplomatische Beziehungen aufgenommen. Solche hatten von 1848 bis 1867 bestanden, als der US-Kongreß die Finanzierung stoppte: auf Grund einer strikten Verfassungsauslegung der Trennung von Kirche und Staat.

Die Präsidenten Roosevelt und Truman hatten zwischen 1939 und 1951, die Präsidenten Nixon, Ford, Carter und Reagan wieder seit 1970 „persönliche Vertreter" beim Vatikan. Jetzt ist ein Wunsch des Heiligen Stuhls und vieler US-Katholiken in Erfüllung gegangen, der sich grobschlächtiger Primitivdeutung wohl entzieht.

Daß es „übereinstimmendere Partner kaum zu geben scheint", wie die Grazer „Neue Zeit" meinte, ist weder grammatikalisch noch faktisch korrekt, denkt man an die Abrüstungsappelle des Papstes. Daß nur die katholischen Wähler für Reagan zählten, ist gleichfalls ein zu seichtes Urteil.

Katholikenstimmen hat jeder Präsident gerne bezogen. Daß heute protestantische deshalb kaum mehr verlorengehen, signalisiert ein Erkenntniswachstum, das wohl über simplen Antikommu-nismus hinausweist.

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