7006892-1987_45_18.jpg
Digital In Arbeit

Romantiker-Novelle

Werbung
Werbung
Werbung

Die Erzählung „Waiblingers Augen“ wird von Peter Härtling als Roman bezeichnet. Das Ende des vergessenen Dichters Wilhelm Friedrich Waiblinger (1804-30) wird nur kurz im Schlußkapitel erwähnt. Die Liebesgeschichte mit Julie (1824/25), die Verbindung des Theologiestudenten mit dem getauften Mädchen jüdischer Herkunft ist nur eine Komponente, nur indirekt entscheidendes Agens seines Unterganges. Sie sagt von dem genialen Wirrkopf, „im Grunde liebt er die Liebe und nicht mich“, und nachträglich begreift er selber, „daß ich gar nicht Julie liebte, sondern den Zustand der Liebe“ — eine im Grunde lieblose Haltung, die der Autor — stüent-sprechend — sine ira et studio darstellt.

WAIBLINGERS AUGEN. Von Peter Härtung. Verlag Luchterhand, Darmstadt und Neuwied 1987. 207 Seiten, öS 202,80.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung