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Rückblick auf das Drama von Sarajevo

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Mit elf Jahren hat der Maler und Grafiker Hans Fronius das Attentat von Sarajevo miterlebt; in den Jahren vor seinem Tod (am 21. März 1988) kehrte er zu diesem finsteren und aufwühlenden Erlebnis seiner Kindheit zurück.

Die achtunddreißig Blätter seines Sarajevo-Zyklus, die nun mit einem analytischen Essay von Dieter Ronte und einer historischen Studie von Johann Christoph Allmayer-Beck in Buchform vorliegen, halten das Ereignis fest, beleuchten auch das Umfeld des Dramas, lassen durch die Eigenart imaginärer Porträts und Szenen das Wesen jener spannungsgeladenen Zeit erfassen. Zugleich ist der Zyklus auch Spiegel eines Gefühls: Fronius nützt die Kräfte der Improvisation, läßt Leidenschaft zur Form werden, macht Empörung, Trauer und kritisches Empfinden sichtbar.

Zu Recht schreibt Dieter Ronte: „Er verzeichnet im positiven Sinne, um Zeugnis abzulegen. Seine künstlerischen Mittel sind suggestiv, weil er eine erlebte Geschichte erzählt.“

DAS ATTENTAT VON SARAJEVO. Grahischer Zyklus von Hans Fronius. Verlag tyria, Graz, Wien, Köln 1988. 128 Seiten, öS 620.-.

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