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Salzburger

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Das Theater der Benediktiner stand bisher in der Theatergeschichte im Schatten des weitaus bekannteren Jesuitentheaters. Die Bedeutung dieses Theaters am Beispiel Salzburg darzulegen, ist eines der Hauptverdienste der grundsätzlichen und gründlichen Untersuchung Heiner Boberskis.

Die Arbeit umfaßt den Zeitraum von 1617 bis 1778, von der Gründung des Salzburger Gymnasiums bis zur Amtsniederlegung des letzten geistlichen Spielleiters, des pater comicus. Als wesentliches Ergebnis der Arbeit, deren Details, in mühsamer Quellenforschung erarbeitet, wichtige neue Erkenntnisse für den Fachmann bringen, darf man zwei Feststellungen nennen: die Abgrenzung und Unterscheidung vom Jesuitentheater durch die Betonung der Bildungs- vor der Propagandafunktion, vor allem aber durch das unterschiedliche Gottesbild: der strenge Richter des Jesuitentheaters wird bei den Benediktinern zum gütigen Hausvater.

Zum zweiten erhärtet die Arbeit die gerade für die gegenwärtige Entwicklung des Theaters interessante Feststellung, daß Literatur - noch mehr als bei den Jesuiten - nur ein sekundäres Element des Benediktinertheaters bildete. Wenn in einem Programm von 1678 der Satz stand: „non legen- tium sed spectantium auribus at- que oculis datum”, ist damit Sinn und Form dieses Theaters legitimiert. Ein erstes Verzeichnis aller aufgeführten Stücke, ihrer Autoren und Komponisten sowie eine klug ausgewählte Reihe zeitgenössischer Abbildungen ergänzen vorzüglich den Text.

DAS THEATER DER BENEDIKTINER AN DER ALTEN UNIVERSITÄT SALZBURG (1617-1778). Von Heiner Boberski. Verlag der österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien

1978. 377 Seiten, 17 Tafeln und 30 Textillustrationen. öS 518,-

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