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Sand und Wasser

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Fünf kahle, weißgekalkte Gestalten im Widerspiel mit den archaischen Elementen, Wasser, Sand und dem Ei. Mit der Choreographie „Unetsu" eröffnete der Japaner Ushio Amagat-su mit seiner CompagnieSankaiJuku die Sommer Szene 1992 in Salzburg. Buto, die Kunst des individuellen Ausdrucks der dem Körper inhärenten Sprache hat sich um 1950 in Japan zu einem eigenen Stil des zeitgenössischen Tanzes entwickelt, aus der Tradition der fernöstlichen Kulturen und ihres Verständnisses für die Einheit von Körper und Geist. Nicht die exaltierte Gestik steht im Vordergrund, sondern der Ausdruck von Spannung und Entspannung des Körpers, projiziert auf eine makellos weiße Körperoberfläche.

Auf einer fast zur Gänze mit Wasser bedeckten Bühne, deren durch Waten entstandene Wellen sich mit chaotischer Ästhetik auf einen tiefblauen Hintergrund reflektieren, rieselt unablässig Wasser und Sand. Die mönchische Disziplin der vier Tänzer, die schreiten, waten, fallen und liegen, erzeugt eine Synchronizität, die letztendlich auf den Betrachter überspringt. Gleichtakt löst sich mit Individualität ab, wie das Fallen und das Wiederaufrichten der Tänzer im Wasser oder die großartige Betrachtung des Ei durch Ushio Amagatsu.

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