„Der Doktor Lueger hat mir seine Hand gereicht“, so sang Hans Moser selig in der Komödie „Essig und Öl“. Der Doktor Zilk hat mir seine Hand gereicht, so können die Gewinner des „Goldenen Hans Moser“ singen, nachdem sie bei der Hochzeitsfeier des ORF und der „Kronen-Zeitung“ in der Hofburg der Reihe nach als Trauzeugen aufmarschiert sind.
Bräutigam war Helmut Zilk, supermännlich: der kommende Mediensupermann. Die Braut, Otto Oberhammer, als kontaktscheu bekannt, war femgeblieben: Sie ließ sich durch zwei Brautjungfern vertreten: die Femsehintendantenzwil- linge Weis und Kreuzer.
Alles lief wunschgemäß über die Bildschirme: Die „Volksbefragung“ der bloß acht Prozent „Kronen- zeitungs“-Leser wurde zur „Vox populi“ in Sachen Medienzukunft hochgegaukelt: Da wird die „Vox Dei“ bald nichts mehr zu reden haben, denn dort, wo es einen „Unterhaltungsgeneralintendanten gibt, wird der „Unterhaltungskanzler“ überflüssig. Vielleicht wandert er dann ganz zur Presse ab - er ist ja auch der, Journalistenkanzler“ - und betreibt das neue Volksbegehren gegen den Kro- nen-ORF.
„Mediencharly“ ließ vorsorglich verlauten, daß er sich nicht vor einen D-Zug werfen werde. Begreiflich: er hat schon als Stationsvorstand der Reform der Reform des ORF schlechte Erfahrungen gemacht. Eines Tages wird es ihm aber nicht erspart bleiben, einen Prellbock aufzurichten, um nicht doch überfahren zu werden. Schließlich war seine Partei einmal vehement gegen die Elefantenhochzeit Krone-Kurier. Ihr kann die Kronen- ORF-Hochzeit nicht gleichgültig sein - und das, was dabei herauskommt. ■
