Ich erinnere mich an ein gutes Dutzend Wahlen. Ob's im mer gute waren?Zum ersten Mal wählte ich, da war ich noch gar nicht wahlberechtigt. Beim Bäckermeister Kerner, der christlich-^ sozialer Bezirksrat war, warf ich einen Zettel in ein Brotkörberl: Großvater sagte: „Jetzt hast du christlich-sozial gewählt.” Der Herr Kerner schenkte mir ein Briochekipferl. Das war in den zwanziger Jahren.Dann wäre ich gerne wählen gegangen: am 10. April 1938. Aber ich war noch immer nicht wahlberechtigt.1945 war es für mich so weit. Weiter gemeinsam an einem Strang ziehen: Das war meine
Viele mögen Helmut Zilk. Muß man deshalb auch schon das Programm mögen, das er - als einziger der 15 Kandidaten - seiner Bewerbung um die ORF-Generalintendantur beigelegt hat? Professor Kurt Diemann, ORF-Kenner und Parteifreund Zilks, hat starke Vorbehalte. Wir stellen seine Ausführungen zur Diskussion.
„Der Doktor Lueger hat mir seine Hand gereicht“, so sang Hans Moser selig in der Komödie „Essig und Öl“. Der Doktor Zilk hat mir seine Hand gereicht, so können die Gewinner des „Goldenen Hans Moser“ singen, nachdem sie bei der Hochzeitsfeier des ORF und der „Kronen-Zeitung“ in der Hofburg der Reihe nach als Trauzeugen aufmarschiert sind.Bräutigam war Helmut Zilk, supermännlich: der kommende Mediensupermann. Die Braut, Otto Oberhammer, als kontaktscheu bekannt, war femgeblieben: Sie ließ sich durch zwei Brautjungfern vertreten: die Femsehintendantenzwil- linge Weis und
Ein „Wort zum Sonntag“, zum „Mediensonntag“ — im nachhinein: Wie könnte, wie sollte, wie müßte dem ORF geholfen werden. Daß Hilfe vonnöten, steht außer Frage: Die Reform der Reform hat das nicht gebracht, was einziges legitimes Ziel einer Rundfunkreform zu sein hätte: nämlich ein besseres Programm. Darüber können Umfragen, welcher Art immer, mit aller Wissenschaftlichkeit und Pseudo-wissenschaftlichkeit nicht hinwegtäuschen: Vor allem die Fernseher sind unzufrieden (der Hörfunk hat Reformen immer besser überstanden), und das Betriebsklima ist schlechter denn je, obschon