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Schloßtheater und FURCHE

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Daß die Zeitung große ,Macht” habe, konnte die FURCHE dieser Tage erfahren. In ihrer Nummer

31 vom 1. August 1979 stand, wie es zum Skandal um das Schönbrunner Schloßtheater kam. Daß es infolge von Renovierungsarbeiten, die schon seit zehn Jahren mehr als fällig gewesen waren, zu keiner Wiedereröffnung im Maria-Theresien-Jahr 1980 kommen kann. Genau zum Ende der großen Ausstellung wäre das Theater nämlich erst wieder zu eröffnen gewesen. Nun erfährt man, daß es auf Grund des FURCHE-Appelles nun doch „nicht ausgeschlossen” sei, daß das Schloßtheater zusammen mit der Maria-Theresi- en-Schau eröffne. Die Arbeiten schritten „wie wahnsinnig” voran, auf höchste Order werde nun Tag und Nacht gearbeitet. Ein Erfolg?

Die bissige Bemerkung „Warum nicht gleich?” bleibt im Halse stek- ken. Denn wer bei diesem Eiltempo auf der Strecke bleibt, ist das Bundesdenkmalamt. Der Theaterraum wird zwar trockengelegt, die Bühne wird zwar bis zum nächsten Mai umgebaut werden können, die Restaurierung der Säulenverkleidung, die Abnahme des später dazugekommenen Schmucks, eine neue Stilbe- polsterung werden aber nicht zu schaffen sein. Statt goldiert wird nun bronziert, der unhistorische Firlefanz bleibt, die alten Sitzmöbel werden oberflächlich repariert.

Die FURCHE läßt sich die Schuld an dieser eiligen Oberflächlichkeit nicht in die Schuhe schieben. Sie hat eindeutig aufgezeigt, daß um Jahre zu spät mit der Renovierung begonnen wurde. Daß diese nun auch weniger kosten wird, ist dabei nur ein schwacher Trost.

Zu guter Letzt nochmals die Frage: Wäre es nicht möglich, das Theater bis zum Mai nächsten Jahres in würdiger Form zu restaurieren?

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