These 1: Das Militär hat in Zukunft primär den Schutz und die Sicherung der „zentralen Nervenstränge" moderner Gesellschaften in Zeiten politischer Krisen, wo der Einsatz gewaltsamer Mittel nicht auszuschließen ist, zu gewährleisten.
Schneider geht davon aus, daß das Fehlen oder das Schwächerwerden einer starken politischmilitärischen Ordnungsmacht in einem geopolitischen Raum die Wahrscheinlichkeit des Ausbrechens lokal begrenzter (nationalistisch/religiös/ökonomischbedingter) Konflikte erhöht.
These 2: Damit sich Gewalt „in Friedenszeiten" (nationalistische Konflikte; innerstaatliche Machtkämpfe, die auch mittels Gewaltmittel ausgetragen werden) nicht zu einem Großbrand entwickeln kann, ist das Vorhandensein militärischer Mittel für die Politik unabdingbar. Nur dieses Mittel schafft die Möglichkeit, Streitparteien, die Gewalt zur Lösung ihrer Interessenskonflikte einsetzen, zu trennen und damit Zeit für politische Lösungen zu schaffen.
These 3: Für eine erfolgreiche Zukunftssicherung bzw. Gestaltung der ökologischen und gesellschaftspolitischen Rahmenbedingungen unserer Erde werden militärische Mittel (national/multinational) unabdingbar sein.
Schneiders Überlegung: „Grün-Helme" treten künftig neben die „Blau-Helme" (UN-Truppen bisheriger Aufgabenstellung) zum Schutz und zur Sicherung lebensnotwendiger ökologischer Ressourcen/Interessen. „Weiß-Helme" sollen im Fall von Großkatastrophen zur geordneten Erstbewältigung der Folgen und zur Schadensbegrenzung dienen.
Als Formel für das Militär der Zukunft könnte gelten: Fähigkeit zur militärischen Selbstverteidigung (im Sinne der Thesen 1 und 2) plus Hilfeleistung, Sicherung und Schutz bei Bedrohung menschheitsnotwendiger Interessen (These 3) zu leisten.