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Schönheit schaffen

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Walter Gropius, der vor 100 Jahren, am 18. Mai 1883, geboren wurde, war nicht nur einer der Väter der modernen Architektur. Er zählte vor allem zu jenen Architekten, die nicht nur an den Auftraggeber und „die Kunst“ — sprich: ihr Image als Künstler — denken, sondern an die Menschen, die in ihren Bauwerken leben und arbeiten.

Er schrieb: „Schönheit zu schaffen und zu lieben ist elementares Glückserlebnis. Eine Zeit, die nicht hiernach trachtet, bleibt visuell unentwickelt; ihr Bild ist verschwommen, und ihre künstlerischen Manifestationen können uns nicht erheben.“ Gropius, der 1952 starb, hat die Wiederkehr der von ihm schon in seiner Jugend so gehaßten „chaotischen Häßlichkeit unserer modernen städtischen Umwelt“ in anderer, noch „modernerer“ Form erlebt.

Er war nicht nur Architekt, sondern auch Gründer des Bauhauses. Sein Lebenswerk ist Zeugnis dafür, daß nicht die Formprinzipien und Gedanken der modernen Architektur unsere Umwelt verschandeln und zerstören, sondern mißbräuchliche Anwendung dieser Prinzipien, rücksichtsloses Kommerzdenken, das Ästhetik nur zuläßt, wenn sie nichts kostet.

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