(Salzburger Landestheater, „Was ihr wollt“ von W. Shakespeare) Illyrien ist ein schräg gestelltes Viereck, rückwärts erhöht, eine Spitze in den Zuschauerraum gerichtet. Darauf spielt sich das Verwirrspiel der Zwillingsgeschwister und der Partnersuche ab. Shakespeare wußte, daß er seinem Publikum Höfisches allein nicht zumuten kann, deshalb widmete er seine Sorgfalt auch und in vermehrtem Maße dem Rüpelspiel. Schauspielerisch läßt es entschieden mehr zu, und der deftigen Unterhaltung sind so kaum Grenzen gesetzt.
Opfer des Hofes wie des Hinterhofes ist Malvolio, in Salzburg mit Klaus Martin Heim besetzt, dessen Sprechkultur sich von der anderer Protagonisten wohltuend abhebt, auch das anbefohlene stete Lächeln gelingt ihm applausprovozierend. Auf der tragischen Seite überzeugt der Narr Daniel Reinhards.
Regisseur Helmut Palitsch läßt auch die Angehörigen des Hofes sich auf der Schräge tummeln, was der Outrage allzu dienlich ist. Sonst in Illyrien nichts Neues.
