6869515-1978_17_24.jpg
Digital In Arbeit

Schwächerer Ableger

Werbung
Werbung
Werbung

Wie wir dem im Theater der Courage uraufgeführten Stück „Tscharlie der Kegel“ entnehmen, hat der weithin bekannte „Herr Karl“ einen unehelichen 31jährigen Sohn. Aber nicht Qualtinger schrieb diesen Fünfviertelstunden-Monolog, sondern Herwig Seeböck. Auch Tscharlie ist Gelegenheitsarbeiter wie sein Vater, derzeit Magazineur in einem Ersatzteillager, auch er spricht selbstgefällig über alles und jedes, ist voll des. Falschverstandenen und Unverdauten, was komisch wirkt. Als Antisemit läßt er widersprüchig die Israeli wegen ihrer Schlagkraft gelten, die Gastarbeiter sind seiner Meinung nach keine Menschen. Unterschied zum „Herrn Karl“: Es steckt in seiner Komik nicht die gleiche Gemeinheit. Ungleich harmlosere Wirkung. Bei Qualtinger als'Herr Karl spürte man hinter der Maske gemütlicher Biederkeit das Bösartige. Götz Kauffmann spielt den, Tscharlie unter der Regie von Michael Gampe ausschließlich mit breitem, dummköpfigem Behagen.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung