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Serientourismus

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Wer in der Welt der amerikanischen TV-Serien heimisch ist, kann mitunter auf alte Bekannte in völlig neuer Umgebung stoßen.

So war beispielsweise letzten Sonntag im ,Zorn der Engel” ein Mitglied des ,JDy-nasty”-Clans zu bewundern. Die Woche davor stellte ,JJallas” ein Mitglied der Familie ins turbulente sommerliche ,Motel” als Gast ab.

Die beiden Serientouristen verbindet aber viel mehr als nur ein kurzer Seitensprung, denn sie müssen sich bei ihren Gastspielen mit ähnlichen Problemen herumschlagen wie in ihrem filmischen Alltag.

Der eine hat in ,J)ynasty” eine halbwüchsige uneheliche Tochter und nahezu unüberwindliche Schwierigkeiten, aus dem Chaos eine Familie zu formen. In seiner zweiten Existenz hat er ebenfalls ein uneheliches Kind und keine Chance, die Beziehung zu sanieren.

Der andere wünscht sich in ,J)allas” schon jahrelang ein Kind, in seinem Gastspiel wird ihm endlich der Wunsch erfüllt, doch bereitet es ihm unendliche Probleme, seinen Sprößling endlich männlich zu machen.

So sehr vereinnahmen die Serienschlachtschiffe, daß ihre Charaktere und Probleme auch prägend sind, wo die Konkurrenz am Werk ist.

Wenn man sich noch auf gemeinsame Künstlernamen einigen könnte und den Serientourismus ausbauen würde, dann wäre alles als eine große Serie zu verkaufen. Das läge durchaus im Erfahrungshorizont der Zu-seher. Denn Urlaub macht jeder, und wenn einer in Dallas oder Denver scheitert, dann kann er ja durchaus in einem Hotel oder anderswo seine Erfolgserlebnisse haben.

Bisher ist jeder Darsteller in der Regel ohnehin nur einmal in der Woche zu sehen.

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