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Skurriler Humor

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Albert Cohens Roman „Eisen-beißer” erschien erstmals 1938, eine überarbeitete Fassung des französischen Originals aus dem Jahr 1965 ist nun in deutscher Ubersetzung erschienen.

Cohens Roman führt den Leser auf die Insel Kephalonia, wo die Familie derer von Solal zu den mächtigsten zählt. Hauptfigur des Buches ist ein Mitglied dieser Familie, Pinhas Solal, genannt Eisenbeißer. Er versteht sich als Oberhaupt der fünf Tapferen, als da sind Onkel Saltiel, Salomon, Matathias und Michael und natürlich Eisenbeißer selbst, allesamt Vettern aus der weitverzweigten Familie Solal. Alle fünf sind skurril - Salomon etwa ist nur 1,45 Meter groß und schläft in einem Gitterbett -, liebenswert und verrückt.

Mit viel Humor, Menschenkenntnis und Akribie werden die fünf Helden dargestellt. Wo sie aufkreuzen, verändert sich die Welt. Cohen verwickelt sie ständig in burleske Turbulenzen. Ihre Hauptbeschäftigung besteht im Ausschauhalten nach Möglichkeiten, zu Geld zu kommen. So sind sie nur zu glücklich, als sie eine verschlüsselte Botschaft, der ein Scheck beigelegt ist, nach Genf ruft. Dort erleben die fünf Tapferen nun groteske und verrückte Abenteuer. Leser, die den skurrilen Humor und burleske Situationskomik lieben, werden an diesem tief im jüdischen Denken wurzelnden Roman Gefallen finden.

EISENBEISSER. Von Albert Cohen. Verlag Klett-Cotta, Stuttgart, 1984. 474 Seiten, geb., öS 280,-.

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