„Wir möchten nicht an ein sinkendes Schiff angebunden sein, an ein System, das keinen Fortschritt ermöglicht, in der Angst, auch Slowenien könnte eines Tages Pakete der westli-chenWohltätigkeitsorganisa-tionen brauchen." Sloweniens Ministerpräsident Lojze Peter-le (Foto Gürer), Ehrengast beim „Concordia"-Bankett in Wien, sieht der für den 23. Dezember anberaumten Volksabstimmung über die Selbständigkeit zuversichtlich entgegen. Die Latte für einen Erfolg: „50 Prozent und eine Stimme" der insgesamt Stimmberechtigten.
Für seine Regierung wäre ein erfolgreiches Plebiszit ein Mandat, „in halbjähriger Frist die konkrete Ausgliederung von Jugoslawien zu realisieren". Man habe aber auch die Möglichkeit, „mit anderen Republiken über eventuelle Formen des weiteren Zusammenlebens zu verhandeln".
Der Wahlerfolg der Kommunisten in Serbien und Montenegro habe ihn nicht überrascht. Das bedeute allerdings, „daß die Gespräche noch schwieriger werden".