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Spannungsarm

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Eine Neueinstudierung der „Salome" von Richard Strauss war angekündigt, staubige Opemklamotte bescherte diese Staatsopern-Aufführung: Boleslaw Barlogs Arrangement und

Jürgen Roses Jugendstilausstellung, einst viel gepriesen, sind in die Jahre gekommen, von Erneuerung war kaum etwas zu merken. „Salome" unsinnlich, unsensationell, spannungsarm.

Marek Janowski, sonst ein verläßlicher, kultivierter Wagner- und Strauss-Dirigent, holte immer wieder zu dramatischen Aufschwüngen und dröhnenden Entladungen aus. Aber in Herodes' Palast folgte man ihm nur zaghaft.

Eva Marton kämpfte um Salome, bemühte sich, den Konflikt zwischen Hysterie, Naivität und selbstzerstörerischer Todessehnsucht zu gestalten und schöpfte alle Stimmöglichkeiten aus. Aber das Wesentliche, der Zauber der Dekadenz, fehlte ihr. Rundum altmodisches Repertoiretheater, aus dem nur Alfred Muffs Jochanaan und Bojidar Nikolovs Narraboth herausragten.

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