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Spektakulär

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Wenn Erwin Ringel bei der Eröffnung von „Ars Elektronica" und Brucknerfest gegen Versachlichung und Entpersönlichung sowie für Gefühl und Musik stritt, so war er, was die eine Hälfte des Festes betrifft, bei der falschen Veranstaltung. Denn was sich bei der lrArs Elektronica" an Kälte und Unpersönlichem tat, suchte seinesgleichen. Angefangen von Isao Tomitas sicherlich eindrucksvollem Laser-Licht-Klang-Spektakel „Das Universum" über Weibels ,J)er künstliche Wille" bis zu Bogner-mayr/Zuschraders ,J3ergpre-digt": überall Gigantomanie und der zum Operator zurückgedrängte Mensch.

Zehntausend haben im Neuen Dom von Linz der Interpretation der menschlichsten aller Predigten gelauscht — doch sie war es nicht mehr, Jesus sprach mit Roboterstimme, und streckenweise fesselnde computerakustische Klangassoziationen täuschten nicht über das vordergründig Spektakuläre hinweg.

Zahlreiche Randveranstaltungen, Symposien, Straßentheater, Klangforschungspröjekte ergänzten die „/lrs Elektronica" und öffneten sie für Computerwissenschafter aus aller Welt. Bereits Tradition hatte die Abschlußveranstaltung, die von der Bevölkerung voll angenommene ,J-.inzer Klangwolke" — wobei heuer die Symbiose von Klassik und Elektronik mit Beethovens Neunter vollzogen wurde. Versöhnliche Töne im Donaupark ...

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