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Spiel der Völker

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Vor einem Jahr wurde in Wien das erste Gastarbeiter-Theater in Europa, genannt YU-Theater, eröffnet. Kürzlich erlebte das Schauermärchen aus dem Piratenleben „John Peoplefox - Käptn, Käptn” des serbischen Autors Dusan Rado-vic (1922-1990) seine Erstaufführung in deutscher Sprache. Die deutsche Übersetzung stammt von Tomislav Blazev, der als Dramaturgieassistent am Burgtheater beschäftigt ist.

Unter der Regie der Kroatin Dunja Tot ging es um den Kampf mit dem bösen, siebenköpfigen Drachen und ein Frage- und Antwortspiel in der Art der heimtückischen Sphinx der Antike. Drei Wochen zusätzliche Probenzeit dauerte es, bis der junge blonde Finne Tatu Nikkanen als Bordchronist mit seinem englischen Akzent, der musizierende Schiffskoch Blazo Nikolic, geboren auf Kosovo, die in Wien lebende Ungarin Verena Kuzmany als Schildkröte, die beiden Schwestern Senaratna aus Sri-Lanka, der junge Chinese Ha The Hai auf der Bühne zu einer Einheit wurden.

Die Last der anspruchsvollsten und textreichen Rollen lag auf den Schultern mehr oder weniger bekannter österreichischer Schauspieler und Schauspielerinnen wie Gabrielle Mayerhof er, Nicole Neiss und Hans H. Hartmann.

Das nun in „Wiener Interkult Theater” umbenannte Haus wird weiterhin Spielstätte für die vielen in Wien lebenden und schöpferisch an der internationalen Großstadtkulturszene mitarbeitenden Ausländer bleiben.

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