Der Österreicher im allgemeinen und der Wiener im besonderen steht im Ruf, ein besonders sportlicher Menschentyp zu sein. Allerdings beschränken sich die diesbezüglichen Aktivitäten zumeist auf eine besonders innige Teilnahme an Sportereignissen — als Zuschauer.
Angesichts dieses Umstan-des durfte es auch nicht weiter verwundern, daß die Stadt Wien mit ungeheurem finanziellen und propagandistischem Aufwand den internationalen Schizirkus in die Stadt, genauer auf die Hohe-Wand-Wiese gelockt hat.
Für die Schi-Stars gab's, weil's keinen Schnee gab, die weiße Pracht aus der Retorte.
Für die Wiener gab's, weil's ja sonst kein sportliches Vergnügen wäre, Rum mit Tee literweis' und heiße Würschtl kiloweis'.
Ubermorgen treten dann die um die Volksgesundheit besorgten Politiker wieder an die Öffentlichkeit, beklagen Ubergewichtigkeit und Alkoholsüchtigkeit der ihnen anvertrauten Bürger. Die werden brav zuhören und daran denken, wie gut sich„Sportstadt Wien" auf„iummel, Rum und hin" reimt.
