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(Landestheater Salzburg,

Kammerspiele: „Häuptling

Abendwind" , von Johann Nestroy, „Die Humanisten" von Ernst Jandl) Jandls 1976 in Graz uraufgeführtes Konversationsstück soll mehr sein als Sprachsatire. Schließt man sich dieser Ansicht an, muß man zusehen, die Richtung der Kultur- und Zivilisationskritik mitzumachen, die diese männliche Ariadne als Faden in die Akkusative (an Stelle der Nominative) hineingewoben hat. Wissenschaft und Kunst insbesondere scheinen gefährdet.

Die Sprache als Mittel der Macht, der Verführung ist mit „m3" angedeutet: Erhobener Arm und Stechschritt charakterisieren ihn. Die „Neusprache" Jandls versteht sich als Warnblinkanlage. Dieselbe Tendenz, mit der Sprache eine gefährliche Gesinnung zu entlarven, verfolgt auch Nestroy im „Häuptling Abendwind".

Jandl war mit Daniel Reinhard (ml) und Moritz Dürr (m2) sichtlich einverstanden. Ein Abend jenseits der üblichen Provinz.

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