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Sprachprobleme?

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57 Seiten Text hat die für die Öffentlichkeit bestimmte Kurz- fassung der Studie. Von ihr müßte man eine gewisse Ver- ständlichkeit erwarten dürfen. Aber weit gefehlt. Da reiht sich Satzungetüm an Satzungetüm. Eine Kostprobe: „Infolge des Informationsdefizites über den Bedarf, aber auch aufgrund von Konkurrenzbeziehungen und Interessenskonflikten inner- halb der Qualifikationsnach- frage ist eine eindeutige Priori- tätensetzung im Rahmen der Qualifikationsentwicklung nicht möglich und daher kon- kurrieren durchaus auch..."

Schwer verdauliche Kost also. Aber das ist nicht der wichtigste Grund für mein Unbehagen an der Studie. Sie stützt sich zwar auf Daten, macht aber zu wenig einsich- tig, wie diese mit den Aussagen in Beziehung stehen. Es ent- steht vielmehr der Eindruck, daß hier vorgefaßte ideologi- sche Konzepte sich in ein em- pirisches Mäntelchen hüllen, um an Gewicht zu gewinnen.

Auffallend auch das Un- gleichgewicht zwischen viel Kritik und vergleichsweise konkreter positiver Anregung. Daher konnte sich auch jeder Minister bei der Pressekonfe- renz seine Lieblingsideen als Forderungen für die nächste Reform heraussuchen: überbe- triebliche Lehrwerkstätten, Gesamtschule...

Daß die Studie dafür die Basis abgibt, habe zumindest ich nicht erkannt. Aber viel- leichtwar das eben ein Sprach- problem.

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