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Steuerreform—ohne Schlagworte

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as gaD einmal eine Zeit, da reagierten Österreichs Sozialisten auf das Ansinnen, direkte Steuern zu senken, ausgesprochen sauer. Wie etwa auf die Kamitzschen Steuerreduktionen. Diese Position der Linken war auch verständlich, weil sie im Sinne der von Adolf Wagner prognostizierten zunehmenden Staatstätigkeit einen immer größeren Teil der Einkommen über die Kassen des Staates lenken und damit das Um-verteüungs-, beziehungsweise das ökonomische Lenkungspotential vergrößern wollten. Das Argument von der Änderung der Progression zwecks Anpassung des Tarifs an veränderte Geldwertverhältnisse und als Leistungsanreiz wurde vom Koalitionspartner der ÖVP in den fünfziger Jahren nur wenig goutiert.

Im einzelnen fanden und finden die Einkommens- und Lohnsteuersenkungen der fünfziger Jaihre auch außerhalb der SPÖ keine einheitliche Wertung, sie werden aber im Prinzip als richtig angesehen. Neuerdings ist sogar die große sozialistische Partei dem Zauber von Steuersenkungen erlegen. Da niemand gerne auf Teile seines Einkommens, zu wessen Gunsten immer verzichtet, wird nun gegen den „Ausbeutersrtaat“ zu Felde gezogen.

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