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Stahlskelette

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(Galerie Gabriel, Wien 1, Seilerstätte 19, bis 12. Februar) Wie dreidimensionale Kalligraphie muten des jungen Bildhauers Stephan Fillitz Stahlplastiken aus dem letzten Jahr an. Aggressiv in den Raum raeende Stacheln. die in ihrer Komposition doch wieder an Organisches gemahnen, erregen und beunruhigen den Betrachter. Ihrer nach außen hin offenen Form entspricht eine innere geistige Geschlossenheit, die überhaupt erst das Spannungsfeld eines Kunstwerkes bedingt.

Vor wenigen Jahren noch, anläßlich Stephan Fillitz’ letzter Ausstellung in der Galerie Ariadne, brachte ich seine Arbeiten, die damals von Objektcharakter und gedanklichem Witz getragen wurden, mit dem Surrealismus in Zusammenhang — heute haben sie bereits ihre Eigenständigkeit als Skulptur und ihre volle künstlerische Individualität erlangt.

Großartig die frei im Raum hängenden Stahl-Skulpturen, die in ihrer Luftigkeit die Effekte alter chinesischer Bambus-Tuschbilder erzielen, und zwar mehr noch als Fillitz’ Tuschpinselzeichnungen, die ihre Wertigkeit nur in Zusammenhang mit den plastischen Werken erhalten. Aber auch in der Wüste ausgetrocknete Tierskelette und somit eine gewisse künstlerische Nähe zu Arbeiten von Nancy Graves lassen sich assoziieren; bei Fillitz steht jedoch nicht das Dämonische, sondern das Formale im Vordergrund.

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