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Stephansplatz

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Ein Bauvorhaben von nahezu säkularer Bedeutung, von unmittelbarem Interesse für die Bevölkerung einer Weltstadt, ein Aufbauwerk, das das Gesicht Wiens für unbegrenzte Zeit bestimmen wird, wird erwogen, geplant, entschieden, die Arbeit an ihm wird vergeben — ohne daß die Öffentlichkeit, die höchstens vor vollendete Tatsachen gestellt wird, etwas davon erfährt. Ein Projekt, das sehr wohl den Anlaß eines Plebiszites bilden könnte, bleibt bis zum letzten Augenblick, bis zu seiner Ausführung, deren Folgen nicht abzusehen sind, im Dunkel...

Wo immer man das Problem angreift: man wird von der Form, in der es behandelt wird, abgestoßen. Es wird Zeit, daß sich das ändert. Der Stephansplatz ist eine Angelegenheit der ganzen Stadt und des ganzen Landes. Die Öffentlichkeit hat unbedingt das Recht, über alle, auch die kleinsten Vorgänge, die zu seiner Neugestaltung führen, genauestens unterrichtet zu werden, das Stadtbauamt und alle anderen zuständigen Stellen haben die unab-weisliche Pflicht, es zu tun. Denn was sich bis jetzt abgespielt hat, war ein bürokratischer Skandal, der sehr wahrscheinlich mit einer architektonischen Katastrophe enden wird.

Ein Diskussionsbeitrag über die bauliche Neugestaltung des Wiener Stephansplatzes — geschrieben in der FURCHE 2/1950.

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