7031042-1989_30_15.jpg
Digital In Arbeit

Straßentheater

Werbung
Werbung
Werbung

(Innsbrucker Sommerspiele; „Faustmarod“ von Alfred P. Schmidt, bearbeitet von Ekkehard Schönwiese) Fünf Jahrhunderte geistert das Faust-Thema durch die europäische Literatur, Alfred P. Schmidt schrieb als Auftragswerk der Veranstalter eine Burleske, eine Parodie, die die Kenntnis der klassischen Stücke von Goethe, Marlowe und Lessing beim Zuschauer voraussetzt, sich aber in der Spielvorgabe an das „Engelsturzspiel“ des Tiroler Jesuiten Jakob Sieberer aus dem 18. Jahrhundert anlehnt. Die Abfolge der Handlungsabschnitte nach Goethes Faust wird erweitert durch das Auftreten von sieben Teufeln, einem Lessing’schen Motiv, und ergänzt durch das Thema der Drogen als Evasion und Zerstörung.

Dem Publikum gefiel die freche, vielfach derbe Clownerie, die zum Teil sehr gekonnt gespielt wurde. Die Atmosphäre der fahrenden Leute wurde konsequent durchgehalten: Die Aufführung scheint spontan aus einem Umzug durch die Altstadt zu erwachsen. Auch die zahlreichen fremdsprachigen Zuschauer fühlten sich angesprochen und unterhalten.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung