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Strenge und Gleichmaß

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„Die Wiener haben mir aus dem Dreck herausgeholfen", konstatierte der in Bern geborene Ferdinand Hodler (1853-1918) einem Freund gegenüber. Tatsächlich hatte ihm die XIX. Ausstellung der Secession 1904 zum internationalen Durchbruch verholfen.

Leider mußte vom Versuch, alle 1904 in der Secession gezeigten 31 Bilder Hodlers nun im Oberen Bel-vedere in Wien zu vereinigen, aus konservatorischen Gründen Abstand genommen werden. Vor allem Schweizer und deutsche Museen und private Leihgeber stellen Werke symbolischen Inhalts („Die Lebensmüden"), Historienbilder (Entwürfe zum „Rückzug der Schweizer aus der Schlacht bei Marignano"), Porträts und vor allem Landschaften aus den Jahren 1904-1918 zur Verfügung, die hier schwerpunktmäßig präsentiert werden.

Hodlers figurale Bilder und seine Landschaften sind durch Strenge und Gleichmaß gekennzeichnet. Der Parallelismus ist sein Kompositionsgrundsatz, wobei er Gestalten in gleichen Bewegungsmotiven und Silhouetten nebeneinander stellt. Symmetrie bei den Landschaften bestimmt die Wahl des Ausschnittes. Da Ferdinand Hodler die nachfolgende Künstlergeneration in Bild- und Personenauffassung durch sein Wirken in Wien wesentlich beeinflußte, werden seine Werke Arbeiten österreichischer Künstler wie Ferdinand Andri, Albin Egger-Lienz, Alfons Walde und Herbert Boeckl, Egon Schiele und vor allem Kolo Moser gegenübergestellt. (Bis 6. Jänner 1993).

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