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Sudafrika

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Auch in Österreich ist in kirchlichen Kreisen bisweilen ein gewisses Unbehagen festzustellen, wenn es um den Protest gegen das südafrikanische Apartheidregime geht. Mit den Menschenrechten sei es schließlich auch in anderen afrikanischen Ländern nicht zum Besten bestellt, heißt es—und auch die Furcht vor der Fernsteuerung“ der Proteste aus Moskau wird spürbar.

Daß es um die Menschenrechte in vielen afrikanischen Ländern schlecht steht, ist nicht zu leugnen. Aber das skurrile Regime in Pretoria vertritt eine Weltanschauung, die sozusagen ein Programm der permanenten Menschenrechtsverletzung darstellt. Die Apartheidgesetze wollen es, daß zum Beispiel auch ein schwarzer römisch-katholischer Bischof nicht im angestammten Bischofshaus seiner Diözese wohnen darf, weil sich dieses Haus in einem „weißen“ Wohngebiet befindet. In solchen Details wird das makroskopische Unrecht des Apartheidsystems sichtbar, seine ärgerliche Unerträglichkeit.

Die leidenden Menschen Südafrikas brauchen Solidarität. Wenn sie diese Solidarität nicht weltweit bei der Kirche finden, werden sie um so leichter den verlockenden Angeboten kommunistischer oder panislamischer Herkunft nachgeben. Schon jetzt ist die Existenz des christlich verbrämten Unrechtsregimes in Südafrika für die Kirchen in ganz Afrika eine ungeheure Belastung, die ihre Glaubwürdigkeit aufs Spiel setzt.

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