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Tatort Güllen

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(Stadttheater Klagenfurt, „Der Besuch der alten Dame" von Friedrich Dürrenmatt) Nach Jahren ist Ciaire Zachanassian wieder in Klagenfurt. Der Grazer Oberspielleiter Rainer Hauer führte Dürrenmatts makabres Spiel von Tat und Untat, Schuld und Rache in die Nähe antiken Theaters, wie es dem Autor vorschwebte, der in der alten Dame eine Göttin der Vergeltung sah.

Ein Ort wird buchstäblich gekauft; es kam nur auf den Preis an, die Gesinnung der Bewohner zu untergraben, denen eine Milliarde zu Ausreden verhilft und den Mord an III als Hochmoral empfinden läßt; (Geld-)Scheinmoral allerdings. Die alte Dame zahlt und läßt sich mit dem Leben des einstigen Liebhabers bezahlen.

Hauer hat aus dem Großen geschöpft, kaum eine Kürzung vorgenommen und dem Sprechchor der Güllener die Schlußworte überlassen. Dann geht der Zug ab in Richtung Erfolg, der mit allen Mitteln des Theaters das Publikum miteinbezieht. Ein sparsames, rasch zu wandelndes Bühnenbild (Karl Schnabel), das sich zuweilen mit den gebotenen Andeutungen begnügt, gibt einem bemühten Ensemble Raum, an dessen Spitze Hertha Fauland in der Titelrolle steht.

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