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Terroristen-Frühling

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Palästinenser in Israel, Molukker in Holland, noch unbekannte Täter in Köln, andere im niederösterreichischen Horn - eine neue Terrorwelle rollt über die Welt. Denn wenn auch der Einbruch in die Bezirkshauptmannschaft, der Diebstahl einiger Dutzend Paß- und Ausweis-Formulare neben den Toten von Tel Aviv, neben den Geiseln von Assen verschwindet - der Hintergrund dürfte, so verschieden die Täter sind, weitgehend der gleiche sein: mit Terror durchzusetzen, was man anstrebt und mit friedlichen Mitteln nicht zu erreichen vermag.

Ein paar Monate herrschte scheinbar Ruhe, Ruhe vor dem Sturm, nicht Ruhe der Besinnung. Für die Palästinenser scheint das Ziel klar zu sein - zu verhindern, daß man sich über die Köpfe ihrer Landsleute hinweg auf einen Frieden einigt, der nicht der ihre ist. Die

Molukker in Holland fördern, soweit sie die Illusion einer Befreiung ihrer Inselheimat im Pazifik aufgegeben haben, vor allem die Freigabe ihrer einst verurteilten Landsleute. Die Hintergründe von Horn verschwimmen noch im Dunkel - der Modellfall Landeck, die bei deutschen Terroristen gefundenen österreichischen Pässe lassen Schlimmes fürchten. Im Frühjahr rüsten die Truppen zu neuem Kampf.

Was ist das für eine Welt, diese Welt des Terrors? Vor 40 Jahren endete Österreich unter staatlich formierten Terror. Der Terror von 1978 braucht keine staatliche Organisation (wenn auch so manche einschlägige Organisation jenen staatlichen von damals nichts nach gibt). Seine Metastasen durchziehen den kranken Körper unserer Welt. Wo ist die Therapie?

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